Spiritueller Ratgeber: GESPRÄCH mit MERLIN
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Merlin ruft nach dir, auch du darfst mit ihm ein Stück deines Weges gehen.
Merlin teilt seine Weisheit und seine Magie mit uns, um uns auf einen Weg der Bewusstwerdung, auf einen Weg der Selbstermächtigung und zu unserer eigenen Wahrheit zu führen.
»Gespräch mit Merlin« gewährt einen einmaligen Einblick in die Geheimnisse und das Wissen Avalons, jenem alten Ort der Einweihung, an dem heilige Frauen ihre Weisheit und Magie hüteten und weitergaben. Wir brauchen heute dieses Wissen und diese Magie als Wegweiser in eine neue und freie Welt.
Seitenzahl: 357 - Bilder im inneren jetzt in schwarz-weiß
LESEPROBE: Schnell laufe ich durch den Wald und halte dabei das lange Kleid mit beiden Händen hoch, damit ich nicht stolpere. Etwas außer Atem komme ich bei den Eichen an. Merlin sitzt auf seinem Platz. Es ist früh am Morgen, und das goldene Licht, der noch tiefstehenden Sonne des Spätsommers, hüllt die Lichtung ein.
Mit offenem Mund schaue ich mich um, nie zuvor war sie schöner als in diesem Augenblick. Wie ein Gemälde, wie ein Kunstwerk. Mitten auf der Lichtung steht der alte Hirsch, mittlerweile kenne ich ihn gut, er ist für mich der König dieses Waldes. Er steht da und blickt mich an. Alles ist mit allem verbunden, denke ich, ich bin das Gras, ich bin die Sonne, ich bin der Hirsch. Diese Gedanken sind wie warme Wogen in meinem Körper, alles löst sich, alles wird weich, alles fließt.
Ich spüre mich wie noch nie zuvor, mich selbst als ein Teil dieser Welt. Ich schaue den Hirsch an und sehe seine leuchtende Aura, dann schaue ich auf meine Hände und ich sehe mein eigenes Licht. Ich bin erstaunt und berührt zugleich – ich sehe mein eigenes Licht! Tränen laufen über mein Gesicht, ganz langsam sinke ich auf meine Knie, ich sehe mein eigenes Licht, und alles was ich denken kann, ist – Danke, Danke, Danke.
»Du bist das Licht, das deine Welt braucht«, sagt Merlin unvermittelt. »Und damit das nicht vergessen wird: Ich sage das zu jedem, der diese Zeilen liest.«
Eine ganze Zeit lang sitzen wir schweigend nebeneinander, um die Vollkommenheit um uns herum zu genießen.
»Vollkommenheit«, unterbricht Merlin unsere so zauberhafte Stille, »ist etwas Göttliches. Sie ist überall zu finden, wohin wir auch schauen. Es gibt auf der Welt viel mehr Vollkommenes als Unvollkommenes, doch oft fällt dies den Menschen nicht auf. Sie schauen mit einer unglaublichen Beharrlichkeit auf das Schlechte, auf das Schlimme, auf den Schmerz, ihnen entgeht, dass die göttliche Quelle in ihrer unermesslichen Liebe sich selbst zeigt, in der Vollkommenheit jeder einzelnen Blume auf dieser Welt. In der Vollkommenheit eines Tanzes, eines Liedes, der alten Eiche hier und in diesem wundervollen Tier, das dort auf der Lichtung steht. Und genau das führt uns zu dem Element Luft – unsere Gedanken, unser Verstand. Luft, wir können sie nicht sehen, aber ohne sie würden wir sterben, das hat sie mit der Liebe gemeinsam. Sicherlich, ohne Liebe stirbt nicht der Körper, aber etwas anderes, das göttliche Leuchten in uns, und dann existieren wir nur, wir leben nicht. Wir brauchen die Luft zum Atmen, zum Leben, und doch kann sie sehr zerstörerisch sein. Ein Orkan kann ganze Landstriche vernichten. Er macht aus dem Meer eine tödliche Bestie und verschlingt dann jedes Schiff mit Mann und Maus. Doch was bedeutet dies für unser Inneres? Wenn unsere Gedanken zum Orkan in uns werden, wenn sie voller Hass oder Angst sind, dann zerstören wir uns selbst, von innen heraus. Doch das Element Luft ist das Meisterelement, es ist das am schwersten zu beherrschende Element. Beherrsche deine Gedanken, und du wirst alles erreichen, was du erreichen willst. Die Luft in ihrer befreiten Form eröffnet dir neue, weite, wundervolle Horizonte. Mit jedem Atemzug verbinden wir uns mit diesem mächtigen Element, werde dir dessen bewusst. Atme bewusst diese Kraft ein, mit der Absicht, dich zu befreien, um deinen inneren Horizont zu befreien und zu erweitern. Der Magier bekam mit Abschluss seiner Ausbildung seinen Stab, mit diesem beherrscht er das Element Luft. Die Priesterinnen von Avalon übernahmen diese Ritual nicht, sie nahmen eine Feder als rituellen Gegenstand.«
Merlin schweigt für eine Weile.
Ich habe es mir zwischenzeitlich an der Eiche gemütlich gemacht. Ich sehe die Aura des Hirsches nicht mehr, und auch meine eigenes Licht sehe ich jetzt nicht mehr, aber das macht nichts. Ich weiß, dass es da ist, und das ist schön. Meine Gedanken schweifen ab, ich erinnere mich daran, dass ich die Steine, die dem Element Luft zugeordnet sind, schon immer am schönsten fand, wie z. B. den Diamanten, den Aquamarin und den Larimar.
»Erinnerst du dich an das Beltanefeuer nach Ablauf eures Jahres der Elementenlehre?«, fragt Merlin.
»Ja, ich erinnere mich jetzt in diesem Moment. Als das Feuer brannte – es war in der Abenddämmerung – gingen alle einundzwanzig Mädchen wie in einer Prozession zum Festplatz und stellten sich um das Feuer herum auf. Wir waren geschmückt mit Blumenkränzen auf dem Kopf, wir waren alle aufgeregt, aber auch glücklich. Es war ein Jahr, in dem jede Einzelne von uns sehr gereift war. Ein Jahr, in dem wir alle unserer inneren Klarheit über uns selbst näherkamen. Ich weiß noch, dass ich sehr erstaunt war, als am nächsten Tag fünf der Mädchen Avalon für immer verließen, da der Wunsch nach einer Familie sich nach diesem Jahr nicht mehr verleugnen ließ. Doch an dem Abend als wir alle um das Beltanefeuer standen, waren wir eins, wir waren Schwestern, tief verbunden. Der alte Druide sprach zu uns: »Mit dem Heiligen Feuer hat es begonnen, mit dem Heiligen Feuer wird es besiegelt.« Ich fühlte mich wundervoll an diesem Abend. Wir sollten unsere Dolche, Sichel und ich mein Schwert in die Hand nehmen, niederknien und es ins Feuer halten. Möge euch die Kraft des Heiligen Feuers zuteilwerden zum Wohle aller Wesen, sprach er. Dann trat hinter jede von uns eine ältere Priesterin und legte uns Erde auf das Haupt. »Möge euch die Kraft der heiligen Erde zuteilwerden«, hörte ich die Stimme des alten Druiden. Dann wurden wir mit Wasser aus dem heiligen See besprengt, und wieder sprach der alte Druide: »Möge die heilige Kraft des Wassers euch zuteilwerden.« Die Energien waren bis dahin schon sehr hoch, und ich hörte ein Rauschen in meinem Kopf. Dann strichen die älteren Priesterinnen, während sie hinter uns standen, mit einer Feder über unser Gesicht, und der alte Druide sprach: »Möge euch die heilige Kraft der Luft zuteilwerden.« Wir sollten unsere Dolche, die Sicheln und ich mein Schwert vor uns legen. Wir sprachen alle zusammen den heiligen Spruch, in dem wir gelobten, all diese Macht zum Wohle aller Wesen anzuwenden, und wir gelobten, bei uns zu beginnen. Dann erhoben wir uns und tanzten um das Feuer, es war wundervoll und sehr berauschend.« Ich strahle Merlin an, er lächelt.
»Ich kann dich nicht sehen in dieser Erinnerung«, sage ich zu ihm.
»Nun, weil ich nicht dabei war«, antwortete er lächelnd.
Oh, natürlich, denke ich und muss schmunzeln.
Merlin blickt über die Lichtung, der alte Hirsch verschwindet gerade auf der anderen Seite zwischen den Bäumen. …..
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